Halle 2003/04 • Deutscher Hockey-Bund

1. Bundesliga - Herren

Alster wäre mal an der Reihe

Eigentlich wäre mal der Club an der Alster mit einem Hallenmeistertitel an der Reihe. Schon seit Jahren gehören die Hamburger mit ihrem bärenstarken Kader regelmäßig zum Favoritenkreis, wenn es in eine neue Hallenrunde geht, doch gelangt hat es den Hanseaten, die aktueller Deutscher Feldmeister sind, bisher noch nie.

Mehr als zwei Vizemeistertitel (1988 und 96) sprang im Winter für den noblen Club nicht heraus.

Glaubt man der Konkurrenz, dann könnte es diesmal klappen. Einen deutlichen Stimmenvorsprung erzielt Alster beim DM-Tipp aller 24 Erstligisten. Über die Hälfte der Vereine bezeichnet Alster als den auserkorenen Favoriten auf den Titel, alle anderen Nennungen fallen minimal aus. Das erstklassige Personal des Feldmeisters hat sich noch weiter verstärkt. Im Vergleich zum vergangenen Winter sind jetzt noch die Nationalspieler Philipp Zeller, Christoph Bechmann und Alexander Sahmel (kamen alle schon zum Feld zu Alster) sowie ganz frisch zur Hallensaison auch Tobias Hentschel (vom SC Charlottenburg) dabei. Da können es die Hamburger vielleicht eher verkraften, dass mit Europameister Max Landshut wegen eines beruflichen Auslandsaufenthaltes einer der wichtigen Stammspieler fehlen wird.

Alster ist in der Nord-Gruppe (Spötter sagen: Hamburger Straßenbahnliga mit Braunschweiger Gastbeteiligung) dementsprechend deutlich der erste Anwärter auf Platz 1. Das mit dem Gruppensieg verbundene Heimrecht im DM-Viertelfinale garantiert freilich für nichts. Alster verlor beispielsweise im vergangenen Jahr das Play-off-Spiel in eigener Halle gegen Dürkheim. Platz zwei müsste wie schon zuletzt für den UHC Hamburg reserviert sein, weil beim Hauptkonkurrenten Harvestehude nicht nur der letztjährige Hallen-Torschützenkönig Bechmann (62 Treffer in zehn Spielen!) vermisst wird, sondern auch Michael Green fehlt. Der Nationalspieler konzentriert sich ganz auf Olympia, hat jobmäßig (weil es auch gerade passte) eine Pause eingelegt und spielt den Winter über in Spanien Feldhockey. Wie im Übrigen auch manch anderer Nationalspieler.

Unter Braunschweig, Klipper Hamburg und Wiederaufsteiger Großflottbek müssten normalerweise der Absteiger ausgemacht, werden.

Beim amtierenden Deutschen Meister Münchner SC fehlen drei Säulen des Vorjahrestriumphes: Christoph Eimer (Rom), Justus Scharowsky (England) und Philipp Zeller (Alster). Ob dies alles Italien-Rückkehrer Björn Michel ausgleichen kann? Es wäre ein wenig viel verlangt, trotzdem zählt der MSC in der Süd-Gruppe, die seit Beginn der Regionalisierung wahrscheinlich die ausgeglichenste ist, zur engeren Auswahl für die beiden Viertelfinalplätze. Genauso wie Rüsselsheim. Aus Dürkheim hört man vor Saisonstart, dass Christian Mayerhöfer in diesem Winter kürzertreten möchte. Und weil man weiß, wie entscheidend die Olympiasieger/Weltmeister-Legende in den vergangenen Jahren an den vielen Pfälzer Hallenerfolgen beteiligt war, ahnt man den Einschnitt, der da (vielleicht) kommt. Sollten RW München, TG Frankenthal und Wiederaufsteiger Limburger HC ganz vorne mitmischen können, käme das etwas überraschend, aber einen klaren Abstiegskandidaten gibt es auch nicht.

In der Ost-Gruppe wird einmal mehr der große Zweikampf zwischen dem Berliner HC und den Zehlendorfer Wespen um die Spitzenposition erwartet. Hier einzugreifen wird nicht leicht für Lichterfelde, Charlottenburg und erst recht nicht für Osternienburg und Aufsteiger Zehlendorf.

Wohl am meisten zu leiden unter Personalschwund hat der Crefelder HTC. Die Spanien-Legionäre Christian Schulte und Matthias Witthaus stehen dem Feldvizemeister ebenso nicht zur Verfügung wie mit Feld-Stütze Timo Weß ein weiterer Welt-/Europameister. Weß bestreitet die Hallensaison wie im Vorjahr für seinen alten Club Uhlenhorst Mülheim – und ist damit ein Krefelder Konkurrent in der Gruppe West. Hier ist Gladbach, wo die alten Kämpen wie Hilgers und Krauß wider Erwarten doch noch eine Runde dranhängen, aufgrund seiner Erfahrung der Favorit. Neuss schaffte im Vorjahr mit West-Platz zwei und dem Viertelfinalsieg beim Berliner HC eine große Überraschung. Wiederholung nicht ausgeschlossen. SW Köln und Aufsteiger Leverkusen vervollständigen eine interessante Sechsergruppe, bei der ganz viele Tabellenkonstellationen herauskommen können.

Die einzige Neubesetzung eines Trainerstuhls nach Ende der Feldhockeyaktivitäten 2003 (bekanntlich geht die Saison bis Sommer 2004) ist aus Berlin zu melden, wo Frank Hänel die Herrenmannschaft des BHC übernahm. Vor ihrer ersten Hallensaison an neuer Stelle befinden sich Martin Schultze (Münchner SC), York Schumacher (Dürkheim), Manfred Schröder (Charlottenburg), Lars Brenneke (UHC Hamburg), Jörn Eisenhuth (Mülheim) und als Spielertrainer – deren es in der ersten Liga nur zwei gibt – Andreas Dolge (Osternienburg).

Tipp: Alster, UHC, Rüsselsheim, MSC, BHC, Wespen, Gladbach und Mülheim – das sind die acht, denen die DHZ-Redaktion diesmal den Sprung ins Viertelfinale zutraut. Dort geht es dann im Übrigen in der Konstellation Nord 1 - West 2 (Spiel 1), Ost 1 - Süd 2 (Spiel 2), Süd 1 - Ost 2 (Spiel 3) sowie West 1 - Nord 2 (Spiel 4) weiter. Im Halbfinale treffen in diesem Winter aufeinander: Sieger Spiel 1 gegen Sieger Spiel 3 sowie Sieger Spiel 2 gegen Sieger Spiel 4.


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Saison beendet!

 
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15./16. November 2003

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» Gesamter Spielplan
Gruppe Nord
1. Club an der Alster 28
2. Uhlenhorster HC 22
3. Großflottbeker THGC 17
4. Harvestehuder THC 8
5. Klipper Hamburg 7
6. Braunschweiger THC 4
Gruppe Ost
1. Berliner HC 25
2. Zehlendorfer Wespen 22
3. TuS Lichterfelde 18
4. SC Charlottenburg 13
5. Osternienburger HC 7
6. Zehlendorf 88 3
Gruppe Süd
1. Dürkheimer HC 23
2. Münchner SC 18
3. Rüsselsheimer RK 17
4. TG Frankenthal 10
5. Limburger HC 10
6. Rot-Weiß München 9
Gruppe West
1. Gladbacher HTC 27
2. RTHC Leverkusen 15
3. Uhlenhorst Mülheim 15
4. Schwarz-Weiß Neuss 13
5. Crefelder HTC 10
6. Schwarz-Weiß Köln 6
  Finale
1. Club an der Alster
2. Gladbacher HTC
3. Dürkheimer HC
4. Münchner SC
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